
Der bekannteste Pisco-Cocktail, erfunden um 1916 vom Amerikaner Victor Morris in Lima / Peru als Abwandlung des Whiskey Sour. In den 1930er Jahren kamen Eiweiß und Bitters hinzu.
ZUTATEN:
- 60ml Barsol Pisco – Quebranta
- 30ml frisch gepresster Limettensaft (entspricht dem Saft einer mittelgroßen Limette)
- 20ml Zuckersirup (oder 2 gehäufte TL weißen Zucker in Wasser lösen)
- 1/2 frisches Eiweiß
- 2-3 Spritzer Angostura Bitters oder Amargo Chuncho Bitters
ZUBEREITUNG:
- Geben Sie alle Zutaten bis auf die Bitters zusammen mit einer Handvoll Eiswürfel in einen Cocktailshaker und schütteln Sie 20 bis 30 Sekunden lang.
- Anschließend in ein Pisco Sour-Glas abseihen und die Cocktail Bitters auf die Schaumkrone geben.
- Alternativ zum Shaker können Sie Pisco Sour auch im Blender zubereiten.
Die Geschichte des Pisco Sour
Der Pisco Sour ist mit Abstand der bekannteste Pisco-Cocktail und vielleicht sogar populärer als der Traubenbrand selbst. Während Pisco an sich nämlich lange Zeit höchstens unter experimentierfreudigen Bartendern und unter Fans von Peru oder Chile ein Thema war, sah man den Pisco Sour auf jeder besseren Bar-Karte und in Filmen, Büchern, Serien. Dabei ist der Drink noch keine Hundert Jahre alt – und damit 300 Jährchen jünger als das Destillat an sich.
Wo wurde er erfunden: Chile oder Peru?
Genau wie beim Pisco selbst, so streiten sich auch beim Signature Drink der Spirituosen-Kategorie Chile und Peru um den Ursprung. So behaupten noch heute einige Chilenen, dass Elliot Stubb den Drink 1872 in Iquique erfunden hat. Das beruht allerdings auf einem Übersetzungsfehler – zwar war Elliot Stubb um diese Zeit tatsächlich in Iquique, erfunden hat er allerdings den Whiskey Sour. Und selbst wenn er schon damals die Idee für den Twist gehabt hätte: Iquique fiel erst 1879 an Chile, davor gehörte es zu Peru. Nach einhelliger Expertenmeinung entwickelte der Bartender Victor Morris den Pisco Sour in den 1920er Jahren in seiner Morris Bar in Lima. Wohlgemerkt aber als Twist auf den Whiskey Sour von Elliot Stubb, die Verwandschaft lässt sich nicht wegdiskutieren. Morris‘ Version war jedoch noch eine sehr simple, die ohne Eiweiß und Cocktail Bitters auskam. Beides fügte erst sein Angestellter Mario Bruiget einige Jahre später dem Rezept hinzu.
Tag des Pisco und Tag des Pisco Sour
Pisco ist eines der wichtigsten Exportgüter Perus und vielleicht einer der erfolgreichsten flüssigen Botschafter des mittelamerikanischen Landes. Deshalb nimmt man die Spirituose und den Drink hier so ernst, dass man ihnen jeweils einen eigenen Nationalfeiertag gewidmet hat: Der Día Nacional del Pisco, der nationale Tag des Pisco findet an jedem vierten Sonntag im Juli statt und das schon seit 1999. Fünf Jahre später kam mit dem Día Nacional del Pisco Sour der nationale Tag des Pisco Sour dazu, ihn feiert Peru am ersten Samstag im Februar. Vor allem in den Haupt-Anbaugebieten für die Pisco-Trauben sind diese Feiertage große Spektakel, die von tagelangen Festivals und Festen begleitet werden.
Twists, Varianten und Pisco Sour für Veganer
In Chile trinkt man den Pisco Sour eher in der klassischen Variante ohne Bitters oder Eiweiß. Die schmeckt zwar ebenfalls hervorragend, die in Peru weiter verbreitete Version mit Eiweiß sorgt jedoch für ein cremigeres Mundgefühl und einfach mehr Freude am Drink selbst. Die Bitters runden den Cocktail zusätzlich ab und sind für einen peruanischen Pisco Sour einfach die authentischere Variante. Manchen Menschen möchten auch mal einen „richtigen“ peruanischen Pisco Sour probieren, aber keine rohen Eier trinken, meistens weil sie vegan leben. Die Lösung: Nehmen Sie statt Eiweiß einfach 2 bis 3 cl Aquafaba. Dabei handelt es sich um die Flüssigkeit in Kichererbsen- oder Bohnen-Konserven. Aquafaba ist ganz leicht salzig, ansonsten aber geschmacksneutral und besitzt dieselben Eigenschaften wie Eiweiß. Es sorgt also auch für eine leckere Schaumkrone und ein tolles Mundgefühl, ganz ohne tierische Produkte.